Edelmetall auf höchster Ebene

Das Wochenende auf der süddeutschen Einzelmeisterschaft in Pforzheim war für den TSV Obernzenn mit einer Medaille und zwei Platzierungen sehr erfolgreich. Zum Abschluss der Meisterschaftsserie stand Maria Kinzler mit Bronze auf dem süddeutschen Treppchen der U15, dem höchsten Turnier in der Altersklasse U15.
Die Obernzennerin setzte sich im Auftaktkampf gegen eine Badenerin im Haltegriff vorzeitig durch. Nach einem weiteren Sieg im Boden über Fiegler aus dem badischen Viernheim, stand sie im Halbfinale einer großgewachsenen Württembergerin vom JZ Heubach gegenüber. Es entwickelte sich ein hochspannendes Duell mit Chancen auf beiden Seiten, jedoch konnte Keine vor Ablauf der regulären Kampfzeit von 3 Min eine Wertung erzielen. In der Verlängerung konnte die Obernzennerin beinahe einen Hebel gewinnbringend umsetzen, jedoch wurde die Aktion vom Kampfrichter vor dem Ziel unterbrochen. Ein Angriff von Kinzler wurde von der Gegnerin übernommen und mit einer fragwürdigen kleinen Wertung zum Kampfentscheidenden Golden Score. Damit blieb noch das kleine Finale für die Mittelfränkin. Maria nutze die Chance und ließ sich auch von einem kleinen Yuko-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen, spielte Ihre Bodenstärke nach einem Konter aus und tackerte die Lengrieserin auf der Matte fest. Der Lohn für die harte Vorbereitung in Obernzenn war eine verdiente Bronzemedaille.
Aber auch am Vortag waren bei den Männern unter 15 zwei Obernzenner vertreten. In der Klasse bis 50 kg kämpfte sich Jonathan Schuh nach einem Freilos mit Uchi-Mata, Innenschenkelwurf, gegen einen Würtemberger ins Halbfinale. Hier traf er auf den älteren mittelfränkischen Kollegen Klezow. Der konterte Jonathans Angriff und erhielt einen Wazaari für diese Aktion. Furchtlos griff der Obernzenner weiter an und wurde auch gefährlich, jedoch musste er der Erfahrenheit Respekt zollen und gab den Kampf, um den Einzug ins Finale, im Haltegriff ab. Da die Gewichtsklasse mit sehr erfahrenen und physisch Starken Athleten besetzt war, ist das Erreichen der Endkämpfe um Medaillen schon herausragend. Doch Jonathan wollte auch das Metall um den Hals tragen und ging dominant in den Kampf um Bronze. Ihm Gegenüber stand der Augsburger Mametyev, der 2025 schon international erfolgreich war. Leider geriet er in einen Haltegriff aus dem er sich sogar zweimal herauswinden konnte, doch standen ein Wazaari und zwei Yoko Wertungen auf der Tafel. Bis zur letzten Sekunde versuchte der Obernzenner alles, den Rückstand aufzuholen, scheiterte aber an der körperlichen Überlegenheit und Verteidigung. Mit diesem Kampf hat er aber gezeigt, dass er auch mithalten und Favoriten gefährlich werden kann, weshalb er mit seinem 5. Platz ein Ausrufezeichen gesetzt hat.
Als jüngster Jahrgang konnte sich auch Nick Welk im Super-Leichtgewicht qualifizieren. Allein die Teilnahme war für ihn und das Team eine tolle Belohnung für den Trainingsfleiß. Zu nervös und beeindruckt ging er im Auftaktkampf gegen einen Münchner, der durchaus bezwingbar schien, an den Start. Leider konnte er seine Wurfansätze nicht genug vorbereiten und scheiterte bereits im Kampf um den richtigen Griff gegen den unorthodox greifenden Gegner, wodurch er unnötigerweise zu schnell angriff, mit dem Kopf und Nacken beim Wurfansatz eintauchte und nach langer Videoanalyse, letztendlich für die selbstgefährdende Aktion, disqualifiziert wurde. Dies bedeutete für ihn leider den vorzeitigen Turnierausschluss und den 7. Platz. Nick Welk hat jedoch noch zwei Jahre die Chance in der U15 anzutreten und aus gemachten Erfahrungen Lösungen mit seinen Trainern zu erarbeiten.